Liebes Tagebuch,
Frauli und ich marschieren ein Liedchen summend mit Kaffee und Hörbuch bewaffnet Richtung Badezimmer. Wir freuen uns auf einen spannenden Krimi und ein entspannendes Bad.
In dem Moment, in dem wir das Badezimmer betreten, rast die Nanni um die Ecke und springt in die Wanne. Vor Vergnügen quietschend, rutscht sie diese entlang, springt mit einem langen Satz aus der Wanne hinaus, mitten auf das Fensterbrett. Dort beschmust sie laut schnurrend einen der Blumenstöcke.
„Oooh, Nanni, wo warst du denn?“ Frauli stellt manchmal echt dämliche Fragen. Wo wird die doofe Nuss wohl gewesen sein? Wenn ich mir den Dreck in der Wanne so anschaue, dann gibt es nur einen Ort, wo sie sich aufgehalten hat: im Garten.
Eines ist mir sofort klar: In diesen Dreck setze ich mich nicht. Entweder Frauli putzt die Wanne oder sie badet heute ohne mich. Nicht, dass ich etwa vorhabe, ins Wasser zu gehen. Aber sieh dir nur den schmutzigen Wannenrand an, liebes Tagebuch. Auf den kann ich mich doch nicht drauf setzen, so wie der aussieht. Der ist derart gatschig, da kommt einem das Grausen.
Und was macht die Nanni, die blöde Kuh? Brummt vor lauter Freude, trällert ein Lied und guckt als wäre sie bekifft.
„Nanni, du Schlingel! Jetzt muss ich die Wanne reinigen. So hab ich mir mein Wohlfühlbad aber nicht vorgestellt. So ein kleines Dreckspatzi aber auch.“ Frauli turtelt auch noch mit dieser Schmuddelkatze. Nicht zu fassen! Ein Lied trällernd putzt sie die Wanne, ganz so als wäre nichts gewesen. Na, das sollte ich mir einmal erlauben!
Ich brauch wohl nicht extra erwähnen, dass ich die Badewanne eingehenst kontrolliert habe, bevor ich auch nur einen Fuß darauf gesetzt habe.
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