Liebes Tagebuch,
es ist Sonntag. Tag der Ruhe, Tag des Friedens, Tag des Faulseins. Herrlich.
Nicht, dass ich die letzte Zeit andere Tage gehabt hätte. Trotzdem weiß ich es zu schätzen, dass dieser Zustand bereits seit Tagen andauert. Und so wie es aussieht auch weiterhin andauern wird.
„Wird dir das nicht zu fad?“, motzt die Nanni. „Du hockst ständig bei Frauli, gehst selten hinaus, bewegst dich kaum.“
„Ja, nicht wahr? Das ist doch herrlich.“ Selbstzufrieden grinse ich die doofe Nuss an. Ich lass mir doch von der meine gute Laune nicht verderben.
„Aber das kann doch nicht alles sein vom Leben“, versucht sie es noch einmal.
„Was ist denn bei dir anders? Aufstehen, jagen, fressen, schlafen, aufstehen, … Auch nicht gerade der Hammer.“
„So gesehen.“ Nanni kratzt sich am Kopf. „Vielleicht sollten wir wieder ein wenig Schwung in die Hütte bringen.“
Mir schwant furchtbares. „Wie meinst du das?“
„Wir könnten eine Party schmeißen. Die Jungs sind ja alle wieder da.“
„Eine Party.“
„Ja.“
„Frauli ist das sicherlich nicht recht.“
„Na und? Die kriegt das ja gar nicht mit.“
„Wie stellst du dir das vor?“
„Wir laden sie zu uns ein, sehen uns einen Film an, tanzen und singen gemeinsam, futtern Fraulis Gutti-Vorräte. So halt.“
„Hab ich eine Wahl?“
„Nein.“
„Na gut, ich schreibe die Einladungen.“ Mit einem Seufzer setze ich mich auf den Schreibtisch.
„Du schreibst was?“
„Einladungen.“
„Hanni, dir ist schon klar, dass wir Katzen sind, oder? Katzen schreiben keine Einladungen. Die geben sich Bescheid und das war`s.“
„Oh.“
„Genau.“
„Gut, und wann steigt die Party?“
„Am Dienstag, da ist Frauli unterwegs.“
„Ha, da hab ich ja noch genügend Zeit, ein wenig das Wohnzimmer zu schmücken. Und meine Krallen zu stutzen. Und mein Lieblingsspielzeug in Sicherheit zu bringen. Und …“
„Mensch, Hanni, was bist du nur für eine verkorkste Miezekatze.“ Die doofe Nuss knufft mich in die Seite.
„Aua.“
„Und wehleidig bist du auch. Kaum zu glauben, dass wir die selbe Mutter haben."
Ha, wusste ich es doch, sie zweifelt auch an ihrer Herrkunft!
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